Simona Reisch
Die Motivik der ausschnitthaften Fotografien liegt im Bereich der Architektur. Architektur ist stets in ihrer Umgebung eingebettet, ein Resultat aus dem Umgang mit physikalischen, statischen, ... Begebenheiten. Durch die Detailfotografie sind Ausschnitte möglich, die sich einerseits vom normativen Format der Fotografie und sich anderseits von der Umgebung des architektonischen Baus lösen.
Die dreidimensionalen Collagen und Skulpturen sind von meinem persönlichen Archiv von Architekturfotografien, das sich subjektiv aus verschiedenen Kriterien wie beispielsweise Struktur, Wiederholungselemente, Baustile, Form, Abnützungserscheinungen, Grad des Verfalls etc. zusammensetzt.
Besonderes Augenmerk liegt hierbei auf das Sammeln von baufälligen bis zerstörten gleichwie sich im Bau befindlichen (etwa Großbaustellen) Bauwerken. Gerade deren Oberflächen entstehen meist frei von jeglichen Absichten und lassen zerstörte Geometrie zu einer eigenen werden.
Von den Fotografien werden Details herausgearbeitet und zusammen montiert. Die Beschäftigung mit Perspektive und das Herausschneiden von themenbezogenen Details von architektonischen Bauwerken und deren Kompatibilität sind für die Auswahl relevant. Durch die Zusammensetzung aus dem Pool von Einzelteilen entsteht neue utopische Architektur, die frei von Statik, Umgebung, Stadtbild, ... agieren kann. Die verschiedenen Oberflächenstrukturen und die Auflösung des Fotomaterials (matt, grobkörnig,...) wird in die Wahl der Zusammensetzung miteinbezogen.
Simona Reisch
*1985 in Wien, Akademie der bildenden Künste Wien. Ihre Arbeiten waren unter anderem in der Albertina Wien, das weiße Haus Wien, artunited Showroom Wien, Friday Exit Wien, FOTOGALERIE Wien, Hochschule für Kunst und Design in Luzern zu sehen. Sie lebt und arbeitet in Wien.