Birgit-Jürgenssen-Preis
Der Preis wird seit 2004 jährlich an eine:n Studierende:n an der Akademie der bildenden Künste Wien für eine Arbeit im medialen Bereich verliehen, für Werke der künstlerischen Fotografie, der Video- oder (digitalen) Medienkunst.
Die Auszeichnung ist derzeit mit 5. 000 Euro dotiert.
Birgit Jürgenssen (1949 - 2003) war eine österreichische Fotografin und Zeichnerin. Die in Wien geborene Künstlerin zählt international zu den herausragenden Vertreterinnen der feministischen Avantgarde.
Birgit-Jürgenssen-Preisträgerin 2025

Antonia de la Luz Kašik
Antonia de la Luz Kašik wird mit dem Birgit-Jürgenssen-Preis 2025 ausgezeichnet. Sie überzeugte die Jury mit ihrer unverwechselbaren künstlerischen Handschrift und feministischen Bildsprache.
Die Preisverleihung findet am 9. April 2025 in der Aula der Akademie der bildenden Künste Wien statt.
Arbeiten der Künstlerin: akbild.ac.at
Jurymitglieder 2025
Carolin Bohlmann (Akademie), Veronika Dirnhofer (Akademie), Heike Eipeldauer (mumok), Dorit Margreiter (Akademie), Peter Noever (Noever Design Studio
Die Jury würdigt Antonia de la Luz Kašik als eine in Gedenken an Birgit Jürgenssen besonders würdige Preisträgerin. Ihre künstlerischen Arbeiten spannen einen außergewöhnlichen Bogen zwischen analogen filmischen Werken, skulpturalen Apparaturen und Zeichnungen. Sie zeichnen sich durch eine unverwechselbare künstlerische Handschrift aus und bestechen mit feministischer Bildsprache.
Antonia de la Luz Kašiks filmische und zeichnerische Arbeit ist von einer gleichermaßen konzeptuellen wie tastend-intuitiven Herangehensweise geprägt, die in deutlicher Resonanz zum multimedialen emanzipatorischen Œuvre Birgit Jürgenssens steht.
Eine zentrale Rolle spielt dabei Kašiks experimentelle Auseinandersetzung mit der 16mm-Filmkamera, die sie durch skulpturale Erweiterungen modifiziert. Mit dem so veränderten Blick durch die Kamera transformiert sie nicht nur das gefilmte Bild, sondern greift förmlich in die abgebildete Wirklichkeit ein. Was auf den ersten Blick wie eine Virtual Reality-artige Apparatur erscheint, entpuppt sich als radikal analoges Instrument.
Auf diese Weise rückt die Künstlerin das Sehen selbst in den Fokus – als reziproken, instabilen Akt, der im menschlichen Körper verankert ist. Dabei hinterfragt sie, inwiefern technologische Apparaturen, die neue virtuelle Wirklichkeiten generieren, nicht längst physische Realitäten geschaffen haben.
Die Experimentierfreudigkeit und Fragilität von Kašiks Vorgehen spiegelt sich auch in ihren vegetabil-organischen Zeichnungen wider, die an den Automatismus surrealistischer Künstler_innen erinnern und an die Schwelle des introspektiven Wahrnehmens führen.
Bisherige Preisträger:innen
-
2025
Antonia de la Luz Kašik -
2024
Ayala Shoshana Guy -
2023
Hanna Kučera -
2022
Anca Benera - 2021
Aykan Safoğlu - 2020
Jannik Franzen - 2019
Isabella Brunäcker - 2018
Viltė Bražiūnaitė - 2017
Johannes Gierlinger - 2016
Cana Bilir-Meier - 2015
Daniela Grabosch - 2014
Jennifer Mattes - 2013
Antoinette Zwirchmayr - 2012
Bernadette Anzengruber - 2011
Toni Schmale - 2010
Nathalie Koger - 2009
Susanne Miggitsch - 2008
Ulrike Köppinger - 2007
Björn Kämmerer - 2006
Andreas Duscha - 2005
- Marlene Haring
- 2004
Pirmin Blum
Links
- Birgit-Jürgenssen-Preis
Webseite zu Birgit Jürgenssen
Anlässlich der zwanzigsten Vergabe des Birgit Jürgenssen Preises wurde eine Publikation in Kooperation mit dem BMKÖS gestaltet und im Rahmen der Preisverleihung im April 2023 präsentiert. - Akademie der Bildenden Künste: Ausschreibungen und Wettbewerbe
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