Europäisches Kulturerbejahr 2018
Rückblick
Mit dem Europäischen Kulturerbejahr 2018 sollte das Bewusstsein für die europäische Geschichte und die europäischen Werte geschärft und das Gefühl einer europäischen Identität gestärkt werden. Ziel war es, die Rolle des Kulturerbes für die Gesellschaft und Wirtschaft aufzuzeigen und die Bedeutung von dessen Erhaltung, Schutz und Zugänglichkeit hervorzuheben. Besondere Berücksichtigung fanden dabei aktuelle Herausforderungen wie Digitalisierung, Finanzierung, Erreichen von jüngerem Publikum, Umweltbelastung und illegaler Handel mit Kulturgütern.
Das Kulturerbe besteht aus einer Vielfalt von Formen und Aspekten – materiell, immateriell und digital – einschließlich Denkmäler, Stätten, Landschaften, Fertigkeiten, Brauchtum, Formen menschlicher Kreativität, Filmerbe sowie Sammlungen, die in Museen, Bibliotheken und Archiven erhalten und gepflegt werden. Zugleich wurden mit dem Jahr auch die vielen Verknüpfungen von Kulturerbe zu weiteren Feldern wie etwa Forschung und Entwicklung, Bildung, Kultur- und Kreativwirtschaft, Tourismus, Naturschutz oder regionaler und ländlicher Entwicklung aufgezeigt und vermittelt.
Das Europäische Kulturerbejahr versuchte, mit einem thematisch breiten und integrativen Ansatz alle Mitglieder der Gesellschaft zu erreichen. Alle Bürgerinnen und Bürger waren eingeladen, unser gemeinsames Kulturerbe zu erleben. Als besondere Zielgruppe wurden junge Menschen angesprochen, ebenso wie Menschen, die bislang nur bedingt einen Zugang zum kulturellen Erbe gefunden haben. Mit einem partizipativen Ansatz wurde die aktive Teilhabe und Identifikation mit dem kulturellen Erbe erreicht.
Für das Europäische Jahr wurden von der EU Finanzmittel in Höhe von 8 Millionen Euro bereitgestellt. Dabei machten eine Kommunikationskampagne sowie vielfältige Veranstaltungen und Projekte in ganz Europa auf das Themenjahr aufmerksam, um möglichst viele Bürgerinnen und Bürger zu erreichen. Die Aktivitäten werden auf European Year of Cultural Heritage dargestellt.
Umsetzung in Österreich
Die durchgeführten Projekte und Veranstaltungen wurden über eine eigene Website dargestellt.
Höhepunkt des Themenjahres war die, im Rahmen des österreichischen EU-Ratsvorsitzes, am 6. und 7. Dezember 2018 in Wien ausgerichtete Abschlusskonferenz zum Kulturerbejahr. Die Konferenz #EuropeForCulture bot politischen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern aus ganz Europa sowie Vertreterinnen und Vertreter aus der Zivilgesellschaft die Möglichkeit zum Austausch über Entwicklungen und die Fortführung der Arbeit zum Kulturerbejahr. Den etwa 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern wurden Vorträge und Workshops entlang der Schwerpunkte des Themenjahres angeboten; zudem wurden erfolgreiche europäische Initiativen und Best-Practice-Modelle aus den EU-Mitgliedstaaten präsentiert. Die Europäische Kommission stellte im Rahmen der Konferenz ihre geplanten Aktivitäten vor, um die Ideen des Europäischen Kulturerbejahres auch über 2018 hinaus wirksam werden zu lassen. Die vorgesehenen Maßnahmen zielen auf Beteiligung, Nachhaltigkeit, Schutz von Kulturgütern, Innovation und globale Partnerschaften ab (European Framework for Action on Cultural Heritage).
Kontakt
Sektion Kunst und Kultur
Abteilung IV/A/10 – Europäische und internationale Kulturpolitik
Dr.in Anna Steiner
Telefon: (+43 1) 71 606 851116
E-Mail: anna.steiner@bmkoes.gv.at