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14. Februar 2022: Naturhistorisches Museum Wien gibt menschliche Überreste an Hawaii zurück Im Rahmen einer feierlichen Zeremonie wurden menschliche Überreste (iwi kūpuna) aus der Sammlung des Naturhistorischen Museums Wien an eine Delegation des Office of Hawaiian Affairs (OHA) zurückgegeben.

Bei den menschlichen Überresten aus Hawaii (iwi kūpuna), die im 19. Jahrhundert in das NHM Wien eingegliedert wurden, handelt es sich um zwei Schädel, den eines Mannes und den einer Frau. Nach intensiver interdisziplinärer Provenienzrecherche über die Herkunft der Gebeine ist davon auszugehen, dass diese gegen den Willen der indigenen hawaiianischen Gesellschaft aus Gräbern geraubt wurden.

Aufarbeitung der Kolonialgeschichte soll vorangetrieben und Dialog gestartet werden

Mit der Rückgabe von menschlichen Überresten (human remains) soll das ethische und moralische Unrecht anerkannt werden, welches durch die rücksichtlose Sammlungspraxis vergangener Jahrhunderte entstanden ist.

"Es liegt in unser aller Verantwortung, die Aufarbeitung der Verflechtung mit der Kolonialgeschichte voranzutreiben, um Verzeihung zu bitten und den Dialog zu starten. Als Vizekanzler der Republik Österreich möchte ich den geschätzten Gästen aus Hawaii mein tiefstes Bedauern auszudrücken. Mein Bedauern, dass an ihren Ahnen Unrecht begangen wurde. Mein Bedauern, dass die Grabstätten ihrer Ahnen entweiht wurden. Und mein Bedauern, dass die Totenruhe gestört wurde. Dafür, dass die Störung der Totenruhe bis zum heutigen Tag angehalten hat, möchte ich mich entschuldigen", so Vizekanzler Werner Kogler.

Staatssekretärin Mayer richtet Fachgremium ein

Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer hat ein Fachgremium mit international anerkannte Fachleute eingesetzt, um Empfehlungen für einen zeitgemäßen Umgang mit Objekten aus kolonialen Kontexten bzw. Rückgabeforderungen zu entwickeln. Das interdisziplinäre Gremium soll Empfehlungen für den Umgang mit Kulturgütern aus kolonialen Erwerbskontexten in den Sammlungsbeständen und etwaige Rückgaben formulieren. Die Veröffentlichung der Ergebnisse wird für das Frühjahr 2023 erwartet.

"Die Aufarbeitung der Zeit des Kolonialismus ist ein wichtiges kulturpolitisches Anliegen der österreichischen Bundesregierung, sie ist aber vor allem im Hinblick auf die Verantwortung für unsere Vergangenheit ein Gebot der Stunde. Vor diesem Hintergrund haben wir ein Expertengremium zur Erarbeitung von Richtlinien für den Umgang mit diesen Fragen eingerichtet, und vor diesem Hintergrund sind auch die Bemühungen Österreichs zu sehen, Ansuchen um Repatriierung von menschlichen Überresten  entsprechend zu begegnen und Rückgaben in einem angemessenen Rahmen zu  ermöglichen. Auch ich möchte den Vertreterinnen und Vertretern des Office of Hawaiian Affairs mein tiefes Bedauern ausdrücken", betont Kunst- und Kulturstaatsekretärin Andrea Mayer. 

BMKÖS fördert Projekt zur Untersuchung kolonialer Kontexte

Vom Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport unterstützt wird in diesem Sinne auch das Projekt des Naturhistorischen Museums Wien "Kolonialer Erwerbskontext", bei dem koloniale Kontexte untersucht werden. Dieses beabsichtigt eine Bestandsaufnahme im Haus und die Erstellung einer Übersicht über die Archiv- und Quellenlage zur Erforschung kolonialer Provenienzen der Sammlungen des NHM Wien, vor allem in Bereichen der anthropoloschen Sammlungen und des Archivs für Wissenschaftsgeschichte.

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(15. Februar 2022)