Paul Haber erhält Goldenes Ehrenzeichen der Republik
Professor Paul Haber wurd am 21.11. 2024 im S.C. Hakoah Karl Haber Sport- und Freizeitzentrum in der Wiener Wehlistraße in feierlichem Rahmen gewürdigt. Der seit kurzem 80-Jährige erhielt von Sportminister Werner Kogler das Goldene Ehrenzeichen der Republik Österreich für sein Lebenswerk in den Bereichen Sportmedizin und Sportwissenschaft sowie für sein jahrzehntelanges Wirken als Sportfunktionär. Ebenfalls mit dabei: IKG-Präsident Oskar Deutsch, der in seiner Laudatio von einer "sehr verdienten Anerkennung" sprach.
Sportminister Werner Kogler: "Egal ob Sportmedizin, Sportwissenschaft oder Sportmanagement - Professor Paul Haber spielte in allen Genres über Jahrzehnte in der höchsten Liga des österreichischen Sports. Er prägte den Spitzen- und den Breitensport wie wenige andere, war als Präsident seit den 1980er-Jahren maßgeblich an der erfreulichen Entwicklung des traditionsreichen jüdischen Sportclub Hakoah beteiligt. Ihn ausgerechnet in diesem Sportzentrum, um dessen Errichtung er sich außerordentlich verdient gemacht hat, das Goldene Ehrenzeichen überreichen zu dürfen, erfüllt mich mit besonderer Freude."
Haber hat es als aktiver Sportler 1964 zu einem österreichischen Meistertitel im Schwimmen gebracht. Nach dem Karriereende ein Jahr später wechselte er ins Trainerfach und widmete sich einem Medizinstudium. Nach dessen Abschluss stieg er zu einem der führenden Sportmediziner des Landes auf und war bis zu seiner Pensionierung Ende 2007 als Facharzt für Innere Medizin und internistische Sportheilkunde am Wiener AKH tätig. Er gründete und leitete zudem das Zentrum für medizinische Trainingstherapie und Trainingsberatung an der Medizinischen Universität.
Haber verfasste mehr als 200 wissenschaftliche Publikationen sowie Lehrbücher, vorzugsweise in den Bereichen Pulmologie, Kardiologie, internistische Rehabilitation, Leistungs- und Ernährungsmedizin sowie Leistungsphysiologie und medizinische Trainingstherapie. Durch seine Lehrtätigkeit an der Universität Wien ließ er seine Expertise auf dem Gebiet der Sportmedizin und Sportwissenschaften über die Jahrzehnte ganzen Generationen von Studierenden zuteilwerden.
Ab den 1980er-Jahren stellte der in St. Gallen geborene Wiener sein Wissen und seine Hingabe für Bewegung zunehmend dem organisierten Sport zur Verfügung. 1987 übernahm er das Präsidentenamt beim jüdischen Sportclub Hakoah und führte den Verein bis zum April 2024. In seine Amtszeit fiel unter anderem die Errichtung des nach seinem Vater benannten Sportzentrums. "Das stetige Wachstum des S.C. Hakoah ist Sinnbild und Signal für eine lebendige jüdische Kultur in Österreich", würdigte Sportminister Kogler die Entwicklung des größten jüdischen Sportvereins in den 37 Jahren der Präsidentschaft von Paul Haber.
Der Vater zweier Kinder fungiert seit 1999 auch als Präsident des Jüdischen Sportverbandes Österreichs und zeichnete für die Organisation und Durchführung der Europäischen Makkabispiele 2011 in Wien mitverantwortlich.
Weitere Meilensteine seiner Funktionärsvita umfassten unter anderem die Tätigkeiten als Vizepräsident des Instituts für medizinische und sportwissenschaftliche Beratung (1985-2018), Angehöriger des österreichischen Sportausschusses (1989-2000), als Präsident des ASVÖ Wien (seit 2011), Vorstandsmitglied der Bundes- Sportorganisation (2011-19) und der Fit Sport Austria (seit 2013). Zudem stand er den österreichischen Olympiateams in Barcelona (1992) und Atlanta (1996) als Sportarzt zur Verfügung. Er gilt weiters als sportwissenschaftliches Mastermind hinter den Erfolgen des österreichischen Ruderverbandes in den 1990er-Jahren.
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(22.11.2024)