Maria Hahnenkamp
Maria Hahnenkamp gilt als eine der zentralen Künstlerinnen der zweiten feministischen Generation in Österreich, die in ihren überwiegend fotografischen Arbeiten eine kritische Auseinandersetzung mit dem Status des weiblichen Körpers in unserer Gesellschaft vorantreibt. Anders als ihre Vorgängerinnen, bringt sie nicht mehr den eigenen Körper in performativ-prekäre Lagen, sondern analysiert den gesellschaftlichen und medialen Umgang mit dem weiblichen Körper per se beziehungsweise die psychologischen Auswirkung auf ihn und sucht auf einer zugleich sinnlichen und intellektuellen Ebene nach einer Manifestation dieses komplexen Macht- und Unterwerfungs-Systems.
Parallel dazu ist ein medienimmanenter Umgang signifikant für ihr Werk: Die hauchdünne Gelatine-Schicht der (analogen) Fotografie als absoluter Träger der Information ist bei Hahnenkamp immer wieder Austragungsort handwerklicher Eingriffe, die zwischen Akzeptanz und Angriff dieser ambivalenten Oberfläche liegen. Ähnliches gilt für ihren Umgang mit dem Bildausschnitt: Immer wieder zieht sie das eindringlichere Fragment der informativen Gesamtsicht vor, und lanciert damit auch auf einer formalen Ebene eine Verweigerung der Schaulust. (Text: Ruth Horak)
Maria Hahnenkamp
*1959 in Eisenstadt; lebt und arbeitet in Wien. 2007 erhielt sie den Würdigungspreis für künstlerische Fotografie des BMUKK (Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur). Jüngste Ausstellungen umfassen unter anderem die Einzelausstellung WERKSCHAU XXI (Fotogalerie Wien) sowie die Gruppenausstellungen RABENMÜTTER. ZWISCHEN KRAFT UND KRISE: MÜTTERBILDER VON 1900 BIS HEUTE (Lentos 2015), KÜNSTLERBÜCHER / ARTIST BOOKS – VON 1960 BIS HEUTE (Benediktinerstift Admont 2014), FOTOS – ÖSTERREICHISCHE FOTOGRAFIEN VON DEN 1930ERN BIS HEUTE (21er Haus/ Wien 2013) und REFLECTING FASHION – KUNST UND MODE SEIT DER MODERNE (Mumok Stiftung Ludwig, Wien 2012).